25 Jahre Saarbahn (2017 - 2022)
Es geht immer weiter
Straßenbahnsysteme sind zeitgemäß und besonders umweltverträglich. Die Idee eines vom Individualverkehr getrennten Bahnverkehrs mit separaten und barrierefreien Haltestellen hat sich mittlerweile weltweit und in nahezu allen Städten durchgesetzt. Saarbrücken hat bereits vor nunmehr 25 Jahren als einer der ersten Städte in Europa das TramTrain-System eingeführt. TramTrains sind Bahnfahrzeuge, die sowohl als Straßenbahn als auch auf den Eisenbahnschienen verkehren können.
Rund neun Millionen Kilometer legt die Saarbahn aktuell mit ihren 28 Bahnen und 138 eigenen Bussen im Jahr zurück und befördert dabei jährlich 42 Millionen Menschen. Mit rund 600 Mitarbeitern ist sie das größte Verkehrsunternehmen im Saarland betreibt zudem eine moderne Betriebssteuerzentrale, eine Bahn- und Buswerkstatt, eine Fahrschule und ein Kundenzentrum.
Saarbahn stellt Weichen für die Zukunft
Unter dem Motto „Fortschritt und Tradition – seit 1892 bewegen wir Saarbrücken“, feiert das Unternehmen in 2017 gleich zwei Jubiläen. 125 Jahre zuvor wurde die „Gesellschaft für Straßenbahnen im Saartal“ – die Rechtsvorgängerin der Saarbahn GmbH – gegründet. Seit Oktober 1997 – seit 25 Jahren – durchquert die Saarbahn die Stadt von Ost nach West und fährt von Sarreguemines bis Lebach.
Bereits mit Beendigung der Ausbaustufe 1 von Sarreguemines nach Lebach in 2014 ist den Entscheidern der Saarbahn klar, dass die in die Jahre gekommenen Fahrzeuge mittelfristig ausgetauscht werden müssen. Es entsteht die Idee, durch eine gemeinsame Neuanschaffung der Bahnen mit anderen Verkehrsunternehmen Kosten zu senken und Know-how zu bündeln. Im Rahmen des Ausnahmeprojekts VDV Tram-Tain unterzeichnet die Saarbahn im März 2019 mit sieben weiteren Partnern einen Kooperationsvertrag. Der Kooperation gehören neben der Saarbahn die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK), die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG), die Schiene Oberösterreich (Schiene OÖ GmbH), das Land Salzburg und die Regional-Stadtbahn Neckar-Alb an.
Nach intensiven Beratungen und einer europaweiten Ausschreibung ist es im Januar 2022 soweit: Die neuen Saarbahnen werden in Auftrag gegeben. Der Zuschlag für den Bau von bis zu 504 (Festbestellung 246) TramTrains geht an das Schweizer Unternehmen Stadler. Neben der Fahrzeugentwicklung und –produktion im spanischen Valencia umfasst der Vertrag auch eine auf bis zu 32 Jahre (Festbestellung 16 Jahre) angelegte Instandhaltungsvereinbarung mit dem Hersteller. Wartung und Reparatur der neuen Bahnen wird in der Saarbahn-Werkstatt in Brebach stattfinden, die im Jahr 2022 ihr 10jähriges Bestehen feierte.
Bereits Ende 2024 werden die ersten vier Vorserienmodelle nach Saarbrücken geliefert und stellvertretend für die Gesamtbestellung das Zulassungsverfahren durchlaufen. Ab 2025 werden die neuen Tram-Trains voraussichtlich in Betrieb genommen werden. Bis zum Jahr 2027 werden insgesamt 28 neue Saarbahnen zwischen Lebach und Sarreguemines unterwegs sein. Dabei werden einige ältere Modelle in Reserve gehalten. Die Saarbahn hat außerdem die Option, weitere 21 Fahrzeuge zu bestellen, falls sie zukünftig weitere Strecken bedienen wird.
Im Sommer 2021 wurde vom saarländischen Ministerrat ein neuer Verkehrsentwicklungsplan beschlossen, der vorsieht in den kommenden Jahren neue Strecken herauszuarbeiten und zu bewerten, die für einen weiteren Ausbau des Saarbahn-Netzes in Frage kommen.
Der Anteil der Saarbahn am Gesamtauftrag von vier Milliarden Euro beträgt 140 Millionen Euro.
Neues Design
Ausgestattet sind die dreiteiligen Fahrzeuge komplett mit Klimaanlage, Mehrzweckbereiche für Fahrräder und Kinderwagen und zwei Rollstuhlplätze. Alle 28 Saarbahnen sind mit einer Zweisystemtechnik ausgestattet und können sowohl auf Strecken mit 750 Volt Gleichspannung im innerstädtischen Betrieb sowie mit 15000 Volt 16 2/3 Hz Wechselspannung auf Bahngleisen verkehren.
Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit großgeschrieben
Mit dem Betrieb der Saarbahn in Saarbrücken trägt das Verkehrsunternehmen entscheidend zu einem umweltfreundlichen Öffentlichen Personennahverkehr in der Landeshauptstadt bei. Auch die in 2020 angeschafften neuen Linienbusse der Euro IV- Norm punkten mit ihrer positiven Umweltbilanz und leisten mit einer jährlichen Einsparung von 23 Tonnen CO2 einen direkten Beitrag zur Reduzierung der CO2- Belastung.
Im gleichen Jahr entscheidet das Unternehmen außerdem im Zuge einer Neuausrichtung auf die Brennstoffzelle als alternative Antriebsform der Busse zu setzen. Mitte 2021 stimmt der Saarbahn-Aufsichtsrat der Anschaffung von mindestens 21 Brennstoffzellen-Hybrid-Bussen und dem Aufbau einer „grünen“ Wasserstoff-Versorgungsinfrastruktur inklusive Tankstelle bis 2025 zu.
So wird die Saarbahn GmbH auch in den kommenden Jahren kontinuierlich ihren Weg zu einem intermodalen Mobilitätsdienstleister für die Landeshauptstadt Saarbrücken ausbauen.