Die Saarbahn-Werkstatt

Die Einrichtung der Saarbahn Netz GmbH erfüllt umfassende Aufgaben, die erst bei näherer Betrachtung deutlich werden. Wir nehmen Sie mit auf einen Rundgang durch das neue Gebäude und seine Außenanlagen.

Foto: SB

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Die wesentlichen Teile der Betriebsstätte sind der Rohbau und die Gebäudehülle, die Arbeitsstände, die Fahrzeugwaschanlage mit biologischer Wasseraufbereitung, die Betriebssteuerzentrale sowie die Abstellanlage.

Bei dem östlich ausgerichteten Werkstattgebäude handelt es sich um eine Konstruktion in Stahlbetonbauweise mit einem Flachdachaufbau. Es ist in zwei Trakte unterteilt. Der erste ist voll unterkellert, der zweite hat einen Tiefenausbau von 1,70 Metern, entsprechend der Arbeitsgrubenhöhe.

Die Außenflächen der Werkstatt sind mit einer Verkleidung aus asbestfreien Eternitplatten in Anthrazit gestaltet - kombiniert mit silbernen Fassadenflächen – und wärmegedämmt.

Der rückwärtige Teil des Flachdachs ist ökologisch begrünt, der vordere mit einer 18 Quadratmetergroßen thermischen Solaranlage ausgestattet, die für warmes Duschwasser sorgt.

Eckdaten zum Bau der Saarbahn-Werkstatt

Die folgenden Daten lassen die Ausmaße des Komplexes erkennen und zeigen eindrucksvoll, welcher Aufwand zur Errichtung zu seiner Errichtung notwendig war:

Länge: 115 m
Breite: 30 m
Höhe: 11 m
Umbauter Raum: ca. 25.800 cbm
Masse Stahlbau: ca. 95 t
(Bühnen und Gleisstützkonstruktion)
Bewegte Massen Erdaushub: ca. 11.800 cbm
(Werkstatt)
Lichtkuppeln: 16 St., 165 qm
Kabellängen: 53 km
Heizungsrohre: 3.000 m
Trinkwasser/Feuerlöschrohre: 1.650 m
Abwasserrohre: 850 m
Druckluftrohre: 1.100 m
Allgemeine Beleuchtungskörper: 1.100 St.
Steckdosen: 160 St.
Rohbaubauzeit: Mai 2010 bis November 2010
Bauzeit Innenausbau: November 2010 bis August 2012

Voraussichtliche Gesamtkosten:

Insgesamt rund 26 Mio. Euro (netto):
Betriebsgebäude: rund 21,5 Mio. Euro 
Abstellanlage: rund 4,5 Mio. Euro

Zu erwartende Zuschüsse:

Betriebsgebäude: Rund 75 Prozent durch Landesmittel
Abstellanlage: Rund 60 Prozent aus Bundesmitteln und 30 Prozent aus Landesmitteln

 

Waschanlage der Saarbahn-Fahrzeuge

Waschanlage

Waschanlage

Waschanlage

Ihre Außenwäsche erhalten die Schienenfahrzeuge in der Waschanlage. Etwa eine Badewanne voll Frischwasser ist ausreichend für die Reinigung der Gesamtoberfläche eines Saarbahn-Fahrzeugs von ca. 345 Quadratmetern. Für die Wäsche wird nämlich außerdem Wasser aus der eigenen biologischen Wasseraufbereitungsanlage genutzt. Sie befindet sich im Untergeschoss. Kernstück sind drei Wassertanks mit einem Fassungsvermögen von je 10.000 Litern. Im ersten Tank wird grober Schmutz abgesetzt. In den anderen Behältern befinden sich Mikroorganismen, die Abwasserbestandteile wie Reinigungsmittel und Öl zersetzen.

Über dem Baukomplex befinden sich straßenseitig die Betriebssteuerzentrale sowie Büro-, Schulungs- und Sozialräume.

In der Steuerzentrale werden erstmals Fahrdienstleitung und Leitstelle zusammengeführt. Ab November 2012 erfolgt von hier aus die Überwachung und Regelung des Fahrbetriebs Bus und Bahn im gesamten Streckennetz auf Schiene und Straße. Die Mitarbeiter vor Ort dienen als Ansprechpartner für das Fahrpersonal, klären unter anderem Fragen bei Betriebsstörungen und Anschlusssicherungen. Mittels technischer Einrichtungen überwachen Sie den Fahrweg (Schienen, Weichen), die Fahrleitung (Oberleitung, Unterwerke) und die Fahrgastinformationsanzeiger. Darüber hinaus sind sie unter anderem auch für den Rangierbetrieb in der Abstellung Brebach und die Fahrzeugreinigung zuständig. Die Bilder der zentralen Videoüberwachung der Bus- und Bahnhaltestellen laufen ebenfalls in der Betriebssteuerzentrale ein, in der mehr als 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Schichtdienst tätig sind.

Die komplett umgebaute und erneuerte Abstellanlage befindet sich im Umfeld des Gebäudes. Sie besteht aus sieben Gleisen für die Abstellung von 22 Saarbahn-Fahrzeugen während der betrieblichen Pausen sowie drei Gleisen im Vorfeld der Werkstatthalle. Diese verfügen über eine befestigte Oberfläche und machen so kleinere kleinere Reparaturen und Wartungsarbeiten im Außenbereich möglich. Dazu kommt das saarbahneigene ca. 300 Meterlange Prüf- und Bremsgleis, das direkt neben einem Hauptgleis der DB NetzAG liegt und das Abstellgelände nach Westen hin begrenzt.

Auf den Hauptgleisen der DB findet der reguläre Fahrgastverkehr statt. Abstellung und Fahrstrecke trennt ein Zaun. Die Einfahrt in die Abstellanlage und der direkte Anschluss an die obere Saarstrecke sind über zwei Weichen gewährleistet.

Die neue Werkstatt und ihr Umfeld liefern somit nicht nur eine optimale technische Voraussetzung, um den Wartungs-, Instandhaltungs- und Überwachungsaufgaben kostengünstig und auf technisch hohem Niveau nachzukommen. Sie bietet den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch ergonomische Arbeitsplätze und ein ansprechendes Arbeitsumfeld.

Insgesamt werden ca. 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Brebach eingesetzt bzw. nutzen die Räume vor Ort – darunter Werkstattpersonal, Fachbereichsleiter, Fahrlehrer, Fahrdienstleiter, Leitstellenmitarbeiter, Angestellte sowie Triebfahrzeugführer und Kombifahrer für Bus und Bahn.

Finanzielle Unterstützung von Bund und Land

Die Finanzierung des rund. 26 Mio. Euro umfassenden Projektes erfolgte in der vorgegebenen Zeit und weitgehend innerhalb des geplanten Kostenrahmens. Unterstützung leisteten dabei der Bund (Abstellanlage) und das Land (Werkstatt und Abstellanlage).

Das Werkstattgebäude