Vom Bergmann zum Straßenbahnschaffner
Erinnerungen an Peter Krämer
Das Arbeitsbuch des Peter Krämer belegt, dass er am 11. Mai 1918 mit gerade fünfzehn Jahren seine Lehre als Bergarbeiter aufnahm. Er beendete seine Tätigkeit unter Tage am 28. November 1925 und bewarb sich um eine Stelle bei der Gesellschaft für Straßenbahnen im Saartal AG. Da sein Ersuchen Erfolg zeigte, reihte er sich in die nicht unerhebliche Zahl von Umschülern ein, die aus den Saargruben zu den Verkehrsbetrieben wechselten.
Bereits am 3. August 1926 erhielt Peter Krämer die „Berechtigung zur Ausübung des Schaffnerdienstes“. 13 Jahre später erklärte ihn sein Befähigungs-Ausweis am 1. Juli 1939 zum „Fahrer zur selbstständigen Führung eines Triebwagens“. Drei Monate nur lenkte er die Saarbrücker Straßenbahn, dann wurde er als „Ersatz für zur Wehrmacht eingezogene Gefolgschaftsmitglieder“ Straßenbahnfahrer für die „Ueberlandwerke und Straßenbahnen Hannover“.
Am 5. August 1940 erfolgte seine Rückkehr in die Heimat, wo er erneut für die der Gesellschaft für Straßenbahnen im Saartal AG an der Kurbel stand. Die Not des Krieges zwang die Menschen, den Anforderungen des Alltags mit ungewöhnlichen Maßnahmen zu begegnen: da es weder Kleider noch Stoffe gab, schneiderte man den Kommunionsanzug des Sohnes aus Vaters Straßenbahneruniform.
In den letzten Kriegswochen wurde Peter Krämer eingezogen und fiel im Frühling 1945.