Saarbahn hält vorerst am reduzierten Fahrplan fest - Vermehrt Doppeltraktionen in den Hauptverkehrszeiten
Die Saarbahn verfügt temporär noch über zu wenig einsatzbereite Fahrzeuge, um den Regelfahrplan der S1 zuverlässig ausführen zu können. Seit November 2024 verkehrt die S1 nach einem reduzierten Fahrplan. Zum Jahreswechsel konnte die Saarbahn aber bereits wieder auf 90 Prozent des Regelfahrplans hochfahren. Nächstes Ziel ist die Rückkehr zum Regelfahrplan.
.Die Ersatzteilbeschaffung für die zum Teil fast 30 Jahre alten Fahrzeuge mit rund zwei Millio-nen Kilometern Laufleistung stellt die Werkstatt vor große Herausforderungen. - Saarbahn/Honk
.Die Ersatzteilbeschaffung für die zum Teil fast 30 Jahre alten Fahrzeuge mit rund zwei Millio-nen Kilometern Laufleistung stellt die Werkstatt vor große Herausforderungen. - Saarbahn/Honk
.Die Ersatzteilbeschaffung für die zum Teil fast 30 Jahre alten Fahrzeuge mit rund zwei Millio-nen Kilometern Laufleistung stellt die Werkstatt vor große Herausforderungen. - Saarbahn/Honk
Aktuell fährt die Saarbahn 90 Prozent des Regelfahrplans. Hierfür werden mindestens 13 Fahrzeuge (ohne Fahrzeuge für Doppeltraktion) benötigt. Im Januar lag die Fahrzeugverfügbarkeit durchschnittlich bei 15 einsatzbereiten Saarbahnen. Damit konnte der angepasste Fahrplan verlässlich angeboten werden. Zusätzlich verfügbare Saarbahnen fahren als Doppeltraktion.
Um stabil zum Regelfahrplan zurückkehren zu können, müssen 18 Fahrzeuge an Werktagen verfügbar sein. „Wichtig ist und bleibt aus unserer Sicht vor allem eine Verlässlichkeit für die Fahrgäste. Wir wollten eigentlich bereits Anfang Februar den nächsten großen Sprung machen, sind aber durch Verzögerungen bei der Rückkehr von Fahrzeugen aus den Hauptuntersuchungen und Schäden aus Unfällen nochmals leicht zurückgeworfen worden“, erklärt der Saarbahn-Geschäftsführer Karsten Nagel. „Wir wollen auf jeden Fall Fahrtausfälle möglichst vermeiden.“ Die Ersatzteilbeschaffung für die zum Teil fast 30 Jahre alten Fahrzeuge mit rund zwei Millionen Kilometern Laufleistung stellt die Werkstatt vor große Herausforderungen. Die Zahl der betriebsbereiten Saarbahnen wird sich spätestens dann erhöhen, wenn Fahrzeuge aus den Hauptuntersuchungen zurückkehren. „Noch im ersten Quartal erwarten wir vier Saarbahn-Züge aus den Hauptuntersuchungen zurück“, informiert der Leiter Infrastruktur und Werkstätten Torsten Burgardt. Die Fahrzeuge befinden sich noch in Aachen, Leipzig und Wien.
Erster Saarbahn-Zug der neuen Generation im Juni erwartet
Die Bahnflotte der Saarbahn wird bis 2027 komplett erneuert. Dazu hat sich die Saarbahn mit sechs Partnern aus Deutschland und Österreich im Rahmen des VDV-TramTrain-Projekts zusammengeschlossen. Nach einer gemeinsamen europaweiten Ausschreibung erhielt der Schweizer Fahrzeughersteller Stadler den Auftrag für den Bau von bis zu 504 TramTrains – davon 28 Bahnen für die Saarbahn mit der Option auf weitere. Die ursprünglich geplante Lieferung des ersten Fahrzeugs im Januar 2025 an die Saarbahn verzögert sich durch die Unwetterkatastrophe Ende Oktober 2024 im spanischen Valencia. Die Produktions- und Lagerhallen von rund 30 Zulieferern wurden stark beschädigt und teilweise zerstört.
Sobald das erste Fahrzeug in Saarbrücken ankommt, wird das komplexe Zulassungsverfahren für den Eisenbahn- und Straßenbahnbereich weiter vervollständigt. „Wir werden das erste Fahrzeug bereits vor den Test- und Zulassungsfahrten hier in Saarbrücken vorstellen. Wie lange dann das Zulassungsverfahren der neuen Bahnen dauern wird, können wir nur grob abschätzen. Wir gehen durch den verschobenen Liefertermin davon aus, dass die Saarbahn der zweiten Generation im ersten Quartal 2026 in den Fahrgastbetrieb integriert werden kann. Läuft alles planmäßig, werden bis 2027 dann alle 28 neuen Saarbahnen zwischen Lebach und Sarreguemines unterwegs sein. Dabei werden wir einige ältere Modelle übergangsweise noch in Reserve halten“, informiert der Saarbahn-Betriebsleiter Michael Irsch.