Die Saarbahn und Busse im Winter bei Glätte, Schnee und Matsch
Aufgrund von Schneeglätte und eisglatten Straßen kommt es jeden Winter zu Verspätungen, Unfällen und Behinderungen im Straßenverkehr. Dass es bei widrigen Straßenverhältnissen schnell zu größeren Verspätungen kommt, hat einen nachvollziehbaren Grund: Alle Verkehrsteilnehmer fahren vorsichtiger und deutlich langsamer, so brauchen auch die Busse länger, um von Haltestelle zu Haltestelle zu kommen.
Besonders für lange Gelenkbusse sind Kurven und Höhenlagen bei Straßenglätte eine Herausforderung. Doch die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer geht vor! Die Saarbahn ist auf widrige Wetterbedingungen vorbereitet. Das beginnt mit geschulten Fahrern, die wissen, wie ihre bis zu 18 Meter langen und bis zu 30 Tonnen schweren Busse auch bei rutschigem Untergrund sicher zu fahren sind. Auf den 138 Bussen der Saarbahn sind komplett Matsch+Schnee-Reifen aufgezogen. Obwohl der Gesetzgeber nur eine Restprofiltiefe von 1,6 Millimeter vorschreibt, werden die Reifen bei der Saarbahn bereits bei einer Restprofiltiefe von 5 bis 6 Millimeter ausgetauscht. Insgesamt 1.008 Reifen werden von der Saarbahn eigenen Werkstatt stetig geprüft: ein Solobus fährt auf sechs Reifen, ein Gelenkbus mit zehn.
Wenn es glatt wird, können besonders die Haltestellen in den Steillagen und in den nicht geräumten Nebenstraßen von den Bussen nicht angefahren werden. In diesem Fall empfiehlt die Saarbahn ihren Fahrgästen, auf eine Haltestelle an einer Hauptstraße auszuweichen, da diese Straßen zuerst geräumt werden. Sollten dem Busfahrer bei Glätte durch Eis, Schnee oder Matsch die Straßensituation gefährlich erscheinen, informiert er die Betriebssteuerzentrale über Funk. Letztendlich entscheidet der Fahrer, ob er die Fahrt fortsetzen kann. Sollte ein Bus sich im Schnee festgefahren haben, rückt das Werkstattteam mit einem Abschleppwagen aus. Der Abschleppwagen verfügt über eine Seilwinde, die eine Zugkraft von 20 Tonnen hat.
Schnee und Matsch stellen für die Saarbahn-Züge kein Problem dar. Wenn die Temperaturen Minusgrade erreichen und die Luftfeuchtigkeit hoch ist, legt sich eine Schicht aus Eiskristallen zwischen die Leitung und den Stromabnehmer des Schienenfahrzeugs. Die Folge: schlimmstenfalls kommt es zum Fahrtausfall. Um das zu verhindern, setzt die Saarbahn gegen das Vereisen der Oberleitungen ein Enteisungsfahrzeug ein, das die Oberleitungen mit Glycerin benetzt. Seit November 2017 arbeitet die Saarbahn erfolgreich mit dieser Anlage.