Saarbahn-Kampagne - Wir heißt Alle!
Die Saarbahn startet am Dienstag, 31. August, die Kampagne „Wir heißt Alle! - Gegen jede Form von Rassismus und Diskriminierung“. Mit der Antidiskriminierungskampagne wirbt das Traditionsunternehmen für mehr Toleranz und Verständnis im ÖPNV. Gleichzeitig bekennt sich die Saarbahn zu ihren Beschäftigten in all ihrer Vielfalt. „Dabei wollen wir nicht nur mit ein paar Plakaten ein Zeichen setzen. Mit konkreten Maßnahmen setzen wir uns für einen toleranten und respektvollen Umgang miteinander ein, sowohl im ÖPNV als auch innerhalb unserer bunten und diversen Belegschaft. Angesichts der jüngsten Ereignisse und der allgemeinen gesellschaftlichen Entwicklung müssen wir prüfen, ob unsere Strukturen und Regelungen noch ausreichend sind“, erklärt Saarbahn Geschäftsführer Peter Edlinger.
Die Diskriminierung einzelner Personen oder ganzer Gruppen ist ein gesellschaftliches Phänomen, das nicht nur den ÖPNV betrifft. Auch in der Schule, im Internet oder auf der Straße werden Menschen aufgrund ihrer vermeintlichen Herkunft, ihres Aussehens, ihrer Behinderung, ihrer sexuellen Orientierung und ihrer Religion diskriminiert. „Für Betroffene sind diese Erlebnisse verletzend und greifen die Würde eines Menschen an – egal ob Fahrgast, Fahrpersonal oder Kontrolleur. Als einzelnes Unternehmen können wir nur bedingt dagegen vorgehen. Als größtes saarländisches Verkehrsunternehmen tragen wir aber Verantwortung für unsere Belegschaft, unsere Kunden und Kundinnen und haben als kommunales Unternehmen auch eine gesellschaftliche Verantwortung gegenüber unserer Stadt und der Region. Deshalb gehen wir mit der Kampagne „Wir heißt Alle!“ das Problem im Rahmen unserer Möglichkeiten vielfältig an“, so Edlinger.
So bietet die Saarbahn beispielsweise Sensibilisierungs- und Aufklärungsmaßnahmen mit Empfehlungen für Fahrgäste, Schulungsmaßnahmen und Deeskalationstrainings für das Saarbahnpersonal an. „Mit den verschiedenen Maßnahmen wollen wir nicht nur unsere Fahrgäste erreichen, sondern unsere Belegschaft mit unterschiedlicher Herkunft, Traditionen, Lebenswelten und Identitäten noch stärker zu einem Team formen“, sagt Edlinger. Im Zuge der Kampagne arbeitet die Saarbahn eng mit dem Antidiskriminierungsforum Saar e.V. zusammen. „Bei der systematischen Umsetzung der Maßnahmen sind wir auf die Expertise derer angewiesen, die sich professionell mit dem Thema Antidiskriminierung auseinandersetzen. Es freut uns sehr, mit dem Antidiskriminierungsforum Saar einen kompetenten, engagierten Partner an unserer Seite zu haben.“ In der Partnerschaft sollen insbesondere notwendige Strukturen und Beratungsstellen sowohl innerbetrieblich als auch im Kundendialog den Bedürfnissen von Kunden und Belegschaft angepasst werden. Öffentliche und interne Veranstaltungen und Aktionen seien ebenfalls geplant, sobald es pandemiebedingt wieder möglich ist. Der Kampagnenauftakt sollte eigentlich mit einem Fest der Vielfalt für die Belegschaft einhergehen, musste aber wegen der Pandemieauflagen verschoben werden.
„Im Alltag, und auch im ÖPNV, erleben Menschen zum Beispiel aufgrund von Hautfarbe, Religion, einer Behinderung, sexueller Identität oder sexueller Orientierung Diskriminierung und Benachteiligung. Für viele ist das alltäglich! Damit wir alle ohne Angst in die Bahn steigen können, begrüßen wir diese Kampagne! Nicht nur mit schönen Worten, sondern mit einem Blick auf notwendige Strukturen und Regelungen wird hier das Recht auf Nichtdiskriminierung ernst genommen“, sagt Karin Meißner vom Antidiskriminierungsforum Saar.
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