Saarbahn-Statement zu der Fahrplananpassung
Die Saarbahn hat mit großem Aufwand und unter Hochdruck einen angepassten, zeitlich befristeten Fahrplan erstellt, um ihren Fahrgästen höhere Zuverlässigkeit zu bieten. Notwendig wurde dies, weil das Unternehmen derzeit - wie bundesweit alle Nahverkehrsunternehmen - unter Fahrermangel leidet. Aufgrund geänderter gesetzlicher Rahmenbedingungen musste die Saarbahn zusätzlich 10 % der Fahrleistungen mit eigenem Personal fahren. „Aus diesem Grund haben wir seit Anfang des Jahres fast 60 neue Busfahrer eingestellt. Dennoch können wir nicht alle der über 60.000 Fahrten, die wir pro Monat anbieten, derzeit mit Personal besetzen. Es ist uns auch nicht gelungen, die hohen Ausfälle der Auftragsunternehmer mit eigenem Reservepersonal zu kompensieren“, betont Saarbahn-Geschäftsführer, Peter Edlinger.
Der angepasste Fahrplan ist zeitlich befristet, spätestens zum 1. Februar gilt der normale Plan. Das saarländische Verkehrsministerium als Genehmigungsbehörde hat diesem zeitlich befristeten Fahrplan unter Auflagen zugestimmt. Das Saarbrücker Traditionsunternehmen setzt in der Zwischenzeit seine Bemühungen zur Gewinnung neuer Fahrer fort und berichtet regelmäßig dem Verkehrsministerium, welches die Maßnahmen monatlich überwacht. Das Unternehmen konzentriert sich bei der Akquise u. a. auf LKW-Fahrer und sonstige Quereinsteiger, die in der hauseigenen als Weiterbildungsträger anerkannten Fahrschule zum Busfahrer ausgebildet werden können.
Keine Linie ist ganz gestrichen
Nach dem Prinzip „weniger Fahrten dort, wo es vertretbar ist, dafür fahren dann alle, die im angepassten Fahrplan stehen“ wurden 7 % der wöchentlichen Busfahrten vorerst gestrichen. Keine der insgesamt 41 Buslinien fällt komplett aus. 16 Linien sind betroffen: 101, 102, 104 bis 107, 109, 120 bis 126, 128 und 137. Die Fahrplananpassung hat unter-schiedliche Ausprägungen. Bei manchen Linien wie bei der Linie 107 entfällt lediglich samstags eine Hin- und Rückfahrt. Bei der Linie 121 vom Hauptbahnhof über die HTW, Bellevue zum Rathaus hat man jetzt täglich die Wahl zwischen 28 Fahrten – zuvor waren es 37.
Schulbusse (800er Linien) und Linien, die vorwiegend von Schülern genutzt werden, wie etwa die Linie 138, sind von der Ausdünnung ausgenommen. Ebenso sämtliche Fahrten der Saarbahn.
Hochschulverkehre
Peter Edlinger: „Wir verstehen selbstverständlich die Sorgen der Studierenden und sind gerne bereit, während der Vorlesungszeit Verstärkerfahrten einzusetzen, sollte genügend Reservepersonal zur Verfügung stehen. Die Saarbrücker Hochschulen sind trotz angepasstem Fahrplan nach wie vor gut angebunden. Insgesamt werden täglich 518 Fahrten zur/von der Uni/Campus nach Saarbrücken bzw. Dudweiler angeboten. Von diesen Fahrten fallen vorübergehend 89 weg. Zu berücksichtigen ist, dass die in 2017 neu eingeführte Schnellbuslinie 163 mit zusätzlichen 52 Fahrten täglich nicht von der Ausdünnung betroffen ist. Diese Linie verbindet den Dudweiler Bahnhof über den Dudo-Platz im 30-Minuten-Takt mit der Universität.
Ebenfalls von der Ausdünnung nicht betroffen sind die Linien 111 und 112, die ausschließlich währen der Vorlesungszeit eingesetzt sind. Darüber hinaus ist mit den Linien 101, 103 (nicht betroffen), 104, 126 und 129 (nicht betroffen), die von der Innenstadt kommen und die Haltestelle Betriebshof bedienen, das neue HTW-Gebäude ebenfalls angebunden. Die Linie 124, die den Hauptbahnhof mit der Universität und der HTW verbindet, fährt zu den Hauptverkehrszeiten nun halbstündlich.
Rückerstattung
Bei Nutzung des ÖPNVs zahlen Fahrgäste für die einzelne Dienstleistung bzw. die Beförderung, die sie in Anspruch nehmen. Eine zeitlich befristete Veränderung des Fahrplans kann daher keine Veränderung der Preise mit sich bringen. Im Umkehrschluss würden die Fahrpreise, so Edlinger, auch nicht angehoben, wenn neue Linien, Fahrten oder Haltestellen eingerichtet werden, wie in der Vergangenheit bspw. bei der Uni-Linie 163 regelmäßig erfolgt.
Die Verkehrsunternehmen im saarländischen Verkehrsverbund (saarVV) legen die Tarife saarlandweit einheitlich fest. Seit dem 1. August 2005 können alle Kunden mit einem einzigen Fahrschein jedes Nahverkehrsmittel der Region auf ihrer Fahrstrecke nutzen und die beteiligten Verkehrsunternehmen erhalten lediglich einen festgelegten Anteil an ihrem Fahrumsatz.
Finanziell profitiert die Saarbahn nicht von den Fahrplananpassungen, da alle eingesetzten Fahrer, die zur Verfügung stehen, auch die für sogenannte Reservedienste, ordnungsgemäß bezahlt werden müssen.