Zwei Streiks an einem Tag – GDL sollte Energie besser in die Wiederaufnahme der Verhandlungen stecken
Die Geschäftsführung der Saarbahn hat den neuerlichen Streik der GDL verurteilt. „Drei Streiks innerhalb von sechs Tagen, gestern sogar gleich zwei Mal, sind absolut unangemessen. Wir haben ein gutes Angebot gemacht, aber die GDL streikt lieber, als auf dieser Grundlage weiter zu verhandeln.“
Auf dem Tisch liegt ein Angebot der Arbeitgeberseite, das eine Erhöhung der Gehälter in zwei Schritten um 5,5 Prozent vorsieht. Darüber hinaus hat die Geschäftsführung weitere Verbesserungen, insbesondere der Sonn- und Feiertagszuschläge, beim Urlaub und bei der jährlichen Sonderzuwendung in Aussicht gestellt. „ Wir konnten diese zusätzlichen Inhalte nicht einmal mehr konkretisieren. Die GDL wollte in der letzten Runde darüber nicht verhandeln. Das ist aus unserer Sicht eine klare Blockadehaltung, um Gewerkschaftsinteressen umzusetzen, die bei der Belegschaft hier bei uns vor Ort nicht im Fokus stehen.“
Die GDL selbst hatte eine Umfrage zur Tarifrunde bei Ihren Saarbahn-Mitgliedern durchgeführt und deren Ergebnisse öffentlich in der Saarbahn-Werkstatt in Brebach ausgehängt. Unter den TOP-Vier-Forderungen der Mitarbeiter befinden sich u. a. die Themen, Sonn- und Feiertagszuschläge sowie Erhöhung des Grundgehaltes. „Das sind genau die Themen, die wir in unserem Angebot aufgreifen und wo wir deutliche Verbesserungen anbieten. Die Einführung des BuRa, den die GDl so verzweifelt durchsetzen möchte, hat bei der Umfrage genau eine Stimme erhalten. Das zeigt, wie niedrig dessen Stellenwert für unsere Mitarbeiter ist“, so Winter. „Wir fordern die GDL auf, an den Verhandlungstisch zurückzukehren und endlich die Interessen der Belegschaft zu vertreten.“
Die Forderung der GDL nach Einführung des Bundesrahmentarifvertrages (BuRa) mit einem Volumen von deutlich mehr als 13 Prozent und zusätzlich perspektivischer Absenkung der Wochenarbeitszeit auf 38 Stunden ist laut Andreas Winter untragbar und gefährdet den Bestand der Saarbahn: „Wir werden nicht die Existenz unseres Unternehmens und die Arbeitsplätze unserer Mitarbeiter aufs Spiel setzen, nur damit die GDL bundesweit verkünden kann, den BuRa abgeschlossen zu haben.“