Mittwoch, 6. April 2016

Arbeitgeberseite bietet den Mitarbeitern der Saarbahn Lohnerhöhung von 5,5 Prozent

Schon in der zweiten Verhandlungsrunde hat der Kommunale Arbeitgeberverband Saar (KAV Saar) den rund 70 Saarbahn-Beschäftigten, die Mitglied der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) sind, eine Lohnerhöhung in Höhe von insgesamt 5,5 Prozent angeboten. Dieses Angebot liegt damit über dem Abschluss der GDL mit der Deutschen Bahn von 5,1 Prozent.

Die Löhne und Gehälter der Saarbahn-Mitarbeiter sollen nach dem Angebot der Arbeitgeberseite  zum 1. Mai 2016 in einem ersten Schritt um 3 Prozent erhöht werden. Ein Jahr später, zum 1. Mai 2017, ist eine weitere Erhöhung um 2,5 Prozent vorgesehen. Das Angebot der Saarbahn sieht eine Laufzeit von 24 Monaten, bis zum 28.2.2018, vor.

Barbara Beckmann-Roh, Geschäftsführerin des KAV Saar:

„Eine Lohnsteigerung um 5,5 Prozent bei 38,5 Wochenstunden ist aus unserer Sicht ein sehr gutes und faires Angebot. Damit liegen wir über dem Abschluss der GDL mit der DB, der 5,1 Prozent bei derzeit 39 Wochenstunden vorsieht. 5,5 Prozent sind für ein kommunales Unternehmen mit einem systemimmanenten Defizit in Höhe von ca. 15 Mio. Euro gerade noch verantwortbar. Die Forderung der GDL mit einem Volumen von deutlich mehr als 13 Prozent und zusätzlich perspektivischer Absenkung der Wochenarbeitszeit auf 38 Stunden ist dagegen untragbar und gefährdet den Bestand der Saarbahn. Das kann nicht im Sinne der Mitarbeiter sein.“

Die Gewerkschaft ist im Rahmen der Verhandlungsrunde nicht auf das Angebot der Arbeitgeberseite eingegangen. Die Tarifverhandlungen wurden nach mehrstündiger Verhandlung ohne Ergebnis auf den 18. April 2016 vertagt.

Arbeitgeber fordern zum Schutz der Abiturienten den Abschluss einer Notdienstvereinbarung für den Streikfall

Vor dem Hintergrund des ver.di-Streiks im Jahr 2015 und dessen Auswirkungen fordert Saarbahn-Geschäftsführer Andreas Winter die Gewerkschaft der Lokomotivführer dazu auf, Regelungen zur Gewährleistung des Schülerverkehrs während der Abiturprüfungen vom 11. April bis 2. Mai 2016 zu vereinbaren.

Hierzu hat sich die Gewerkschaft am heutigen Tag nicht bereit erklärt und dies damit begründet, dass sie beim derzeitigen Stand der Verhandlungen keine Warnstreiks geplant habe.

Fortsetzung der Gespräche am 18. April 2016

Beide Tarifvertragsparteien haben vereinbart, sich am 18. April 2016 erneut zu treffen.

Die Saarbahn-Geschäftsführung ist trotz der schwierigen Verhandlungslage zuversichtlich, dass ein faires Ergebnis erzielt wird. Die Arbeitgeberseite steht für konstruktive Verhandlungen zur Verfügung.