Aktuelle Meldung 28.8.09 15:15 Uhr - Streik bei der Saarbahn
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer hat ihre Mitglieder erneut ab 16 Uhr bis Betriebsschluss zum Streik aufgerufen.
Die Saarbahn teilt mit, dass auf der oberen Saarstrecke zwischen Sarreguemines und Brebach der Bahnbetrieb mit bei Verdi organisierten Bahnfahrern läuft. Züge verkehren auf diesem Streckenabschnitt laut Fahrplan.
Auf der Strecke zwischen Brebach – Hauptbahnhof – Riegelsberg-Süd steht ab sofort für die gesamte Dauer des Streiks ein Busersatzverkehr zur Verfügung. Busse verkehren auf diesem Streckenabschnitt im 15-Minuten-Takt.
Die Buslinien sind nicht vom Streik betroffen.
Aktuelle Informationen erhalten Fahrgäste auch unter der Hotline des SaarVV unter Tel. 06898 – 500 4000.
Hintergrund der Tarifauseinandersetzung:
Die GDL fordert Löhne für Triebfahrzeugführer und Zugbegleiter auf dem Niveau der Deutschen Bahn. Nach eigenen Angaben hat sie deshalb bundesweit rund 50 Tarifverträge gekündigt und die drei Arbeitgeberverbände sowie die großen Privatbahnen aufgerufen, Verhandlungen über einen Flächeneisenbahn-Fahrpersonaltarifvertrag aufzunehmen.
Für die GDL ergibt sich hierbei ein Konflikt mit den Gewerkschaften Transnet und GDBA, die ihrerseits einen Branchentarifvertrag fordern, allerdings eine andere Zielsetzung wie die GDL verfolgen.
Für die Saarbahn bedeuten die Forderungen der GDL Entgelterhöhungen von annähernd 20 Prozent. Forderungen, die die Saarbahn nicht erfüllen kann.
Nach einer Erhöhung der Entgelte um 3,7 Prozent plus Einmalzahlung ab 01.01.2009 wird eine weitere Erhöhung um mehr als 3 Prozent ab 01.01.2010 angeboten. Innerhalb von 2 Jahren ergibt dies Lohnsteigerungen von über 6,7 Prozent!
Ein Bahnfahrer der bspw. 6 Jahre bei der Saarbahn beschäftigt ist kommt auf ein Bruttojahresentgelt von rund 31.000 €. Im Jahr 2009 neu eingestellte Bahnfahrer erhalten durchschnittlich 27.300 € Bruttojahresvergütung. Saarbahnfahrer sind damit in einer Entgeltgruppe mit Facharbeitern, die eine mind. 2 ½ jährige Berufsausbildung absolviert haben.
Die GDL bezeichnet diese Vergütung als „Dumpinglöhne“; sie fordert Erhöhungen um bis zu 20 Prozent und kündigt deshalb weitere Streiks an.