Aktuelle Meldung 14.45 Uhr: Streik bei der Saarbahn
Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer hat ihre Mitglieder ab sofort zunächst bis Betriebsschluss zum Streik aufgerufen. Es kommt dadurch bei der Saarbahn zu Behinderungen. Die Saarbahn teilt mit, dass auf der oberen Saarstrecke zwischen Sarreguemines und Brebach ein Notbetrieb aufgenommen wird. Züge verkehren auf diesem Streckenabschnitt damit außerhalb der Fahrplanzeiten alle 30 Minuten. Auf der Strecke zwischen Brebach – Hauptbahnhof – Riegelsberg-Süd steht ab sofort für die gesamte Dauer des Streiks ein Busersatzverkehr zur Verfügung. Informationen über die nächstliegende Haltestelle für den Busersatzverkehr hängen an allen Fahrgastunterständen der Bahnhaltepunkte aus. Die Buslinien sind nicht vom Streik betroffen. Aktuelle Informationen erhalten Fahrgäste auch unter der Hotline des SaarVV unter Tel. 06898 – 500 4000.
Hintergrund der Tarifauseinandersetzung:
Die GDL fordert Löhne für Triebfahrzeugführer und Zugbegleiter auf dem Niveau der Deutschen Bahn. Nach eigenen Angaben hat sie deshalb bundesweit rund 50 Tarifverträge gekündigt und die drei Arbeitgeberverbände sowie die großen Privatbahnen aufgerufen, Verhandlungen über einen Flächeneisenbahn-Fahrpersonaltarifvertrag aufzunehmen.
Die Gewerkschaften Transnet und GDBA fordern ihrerseits einen Branchentarifvertrag, der ein einheitliches Tarifniveau von Bahnfahrern im Fernverkehr, im Nahverkehr und im Güterverkehr regeln soll.
Die Verkehrsunternehmen reagieren auf die Forderungen der GDL nach einem Lohnniveau wie bei der Deutschen Bahn mit dem Hinweis, dass dann auch das Wettbewerbsniveau gleich gestellt muss. Konkret werden hierbei Bundeszuschüsse an die DB genannt, Finanzierungsmöglichkeiten der DB oder auch Fahrzeugbeschaffungskondition der DB, die anderen Verkehrsunternehmen nicht zur Verfügung stehen.
Für die Saarbahn bedeuten die Forderungen der GDL Tabellenentgelterhöhungen von annähernd 20 Prozent.
Forderungen, die die Saarbahn nicht erfüllen kann.
Nach einer Erhöhung der Entgelte um 3,7 Prozent plus Einmalzahlung ab 01.01.2009 wird eine weitere Erhöhung um mehr als 3 Prozent ab 01.01.2010 angeboten. Innerhalb von 2 Jahren ergibt dies Lohnsteigerungen von über 6,7 Prozent!
Ein Angebot, welches die GDL als völlig unzureichend ablehnt und weitere Streiks ankündigt.