Mittwoch, 24. Mai 2006
SaarBahn&Bus optimieren Liniennetz
Mit Beginn des Stadtbahnbetriebs haben sich die Aufgaben des Busverkehrs in Saarbrücken und Umgebung geändert, der in vielen Bereichen die Zubringerfunktion zur Stadtbahn bereits übernommen hat und künftig mit dem weiteren Ausbau noch verstärkt übernehmen muss.Es bestand daher die Aufgabe, eine strukturierte Konzeption zur Weiterentwicklung des Busverkehrs unter den sich ändernden Rahmenbedingungen zu erarbeiten.
Die letzte Optimierung der Linien wurde 1988 durchgeführt. Durch Veränderung der Infrastrukturen und Arbeitsplatzstrukturen in den letzten 18 Jahren ergibt sich die Notwendigkeit, auf die geänderte Nachfrage der Kunden zu reagieren.
Zielsetzung
Die Liniennetzoptimierung hat die Zielsetzung, die Attraktivität des ÖPNV-Angebots bei verbesserter Wirtschaftlichkeit zu erhöhen.
Dabei soll das Fahrplanangebot durch Sicherung der Erschließungsqualität und Abbau paralleler Bedienungen verbessert werden sowie das Angebot an die vorhandenen Fahrgastströme angepasst werden.
Weitere Ziele sind die Reduzierung des Umsteigens auf stark frequentierten Strecken. Für Zeiten und Räume schwacher Nachfrage werden die Empfehlungen des VDV (Verband deutscher Verkehrsunternehmen) berücksichtigt.
Vorgehensweise
Grundlage für die Planung war eine repräsentative Fahrgastbefragung im Jahr 2002, in denen die Fahrtwünsche detailliert abgefragt wurden.
Zur Analyseauswertung der Nachfrageströme und der anschließenden Bewertung und Erarbeitung eines darauf abgestimmten, optimierten Liniennetzes wurde mit der PTV aus Karlsruhe ein renommiertes Planungsbüro beauftragt, das vergleichbare Projekte erfolgreich in 13 anderen Verkehrsunternehmen abgewickelt hat. Auf der Grundlage dieser Analyse und unter Berücksichtigung der Empfehlungen des VDV (Verband deutscher Verkehrsunternehmen) hinsichtlich eines attraktiven und nachfrageorientierten Liniennetzes wurde ein neues Liniennetz erarbeitet, für das anschließend EDV-gestützt eine entsprechende Nachfrage prognostiziert wurde.
Dabei wurde festgestellt, dass das unter wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erstellte Liniennetz optimal auf die Nachfrage in Saarbrücken ausgerichtet ist und sogar Fahrgastzuwächse zur Folge hat. Die Pläne wurden anschließend auf ihre Umsetzungsfähigkeit überprüft und in den verschiedensten Gremien (politische Fraktionen, Fahrgastbeirat, Bezirksräte) vorgestellt und diskutiert. Anregungen und Korrekturen, die sich in den dortigen Diskussionen ergaben, wurden weitestgehend berücksichtigt und in die Pläne eingearbeitet.
Der Aufsichtsrat der Saarbahn GmbH hat im Dezember 2005 ohne Gegenstimme den Plan verabschiedet.
Die nächsten Schritte
Derzeit erfolgt bei SaarBahn&Bus die detaillierte Fahr- und Umlaufplanung. Bis Ende Juli soll das fertige Linienkonzept der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Etwa 3-4 Wochen vor der Einführung (geplant im Spätherbst) wird es eine umfassende Information geben.
Alle Abonnenten werden vorab schriftlich informiert. Die Fahrplanabfrage im Internet wird aktualisiert, Kunden über Plakate in Bussen und Bahnen über die Umstellung informiert. Der Kommunikationsplan bezieht auch die Kundenzeitschrift S-PRINT, den Saarbahn-Newsletter sowie alle notwendigen Printmedien mit ein.
Unmittelbar vor der Einführung des neuen Fahrplans wird zusätzlich eine Info-Hotline eingerichtet. Außerdem werden zum Zeitpunkt der Umstellung verstärkt Mitarbeiter von SaarBahn&Bus die Fahrgäste persönlich informieren.
Eckdaten
Die detaillierte Linienplanung wird bis Ende Juli fertig gestellt und umgehend veröffentlicht. Es steht heute bereits fest, dass ca. 80 % der heutigen Linienwege auch im künftigen Liniennetz angeboten werden. Alle Linien von SaarBahn&Bus erhalten im Hinblick auf eine vom saarVV beschlossene einheitliche Liniennummerierung im gesamten Saarland neue Nummern (101-199 bzw. 800er Nummern für Schülerverkehre), um eine spätere Orientierung innerhalb des saarVV zu erleichtern.
Kundenbefragung 2007
Nach Einführung des neuen Liniennetzplans ist für das Jahr 2007 eine Kundenzufriedenheitsbefragung geplant, um die Akzeptanz der Kunden auf Basis einer repräsentativen Erhebung zu überprüfen.